Vaginismus


Unter Vaginismus verstehen wir eine unwillkürliche (nicht steuerbare) Anspannung/Verkrampfung der Beckenbodenmuskulatur, wodurch der Vaginaleingang enger wird. Diese Verkrampfung kann dauerhaft sein, aber auch spontan auftreten.

 

Dies macht das Einführen von Finger, Tampon oder anderem meist unmöglich, trotz bestehendem Wunsch danach.

Vaginismus gilt als sexuelle Funktionsstörung und diese Worte beschreiben oft sehr gut, was Menschen mit Vaginismus fühlen: “Ich funktioniere nicht.”

 

In der Sexualtherapie können wir zB. die Grenze, die die Beckenbodenmuskulatur hier deutlich setzt (und damit Penetration meist unmöglich macht), explorieren. 

Lustlosigkeit


Lustlosigkeit wirft Fragen auf zum Beispiel: Habe ich keine Lust mehr auf das, was ich vielleicht schon lange Zeit kenne? Habe ich aktuell viel Streß oder finden hormonelle Veränderungen statt? Neben der Beschäftigung mit diesen und anderen Fragen, kann Beckenbodentherapie unterstützend dabei wirken, wieder mehr Durchblutung in die Beckenregion zu bringen und die Empfindsamkeit zu steigern. Mit Bewegungen aus dem Yoga, Bauchtanz und der Körpertherapie können Vitalität und Selbstbewusstsein gesteigert werden. 

 

Vulvodynie/Dyspareunie


Vulvodynie ist eine chronische Schmerzerkrankung, die sich auf den Bereich der äußeren weiblichen Genitalien, die Vulva, bezieht. Schmerzen, Brennen, Jucken oder Empfindlichkeit in der Vulva, und kann nicht nur körperliche, sondern auch psychische und soziale Auswirkungen haben. Lustlosigkeit kann eine Begleiterscheinung der Vulvodynie sein, da die Schmerzen die Erregung und das sexuelle Verlangen beeinflussen können.

 

Dyspareunie bezieht sich auf Schmerzen oder Unbehagen während oder nach dem Geschlechtsverkehr. Es ist eine sexuelle Funktionsstörung, die sowohl bei Männern als auch bei Frauen auftreten kann, jedoch häufiger bei Frauen diagnostiziert wird. Die Schmerzen können unterschiedlich sein und können als brennend, stechend, drückend oder krampfartig empfunden werden. Menschen, die unter Dyspareunie leiden, können oft Lustlosigkeit erleben, da die Angst vor Schmerzen die sexuelle Erregung und das Verlangen mindern kann.

 

Sanfte Bewegungsformen wie Yoga oder spezielle Beckenbodenübungen können helfen, die Beckenregion zu entspannen und die Durchblutung zu verbessern, was sich positiv auf die Schmerzsymptome und das sexuelle Empfinden auswirken kann. Bewegung kann auch dazu beitragen, das Selbstbewusstsein zu stärken und das Gefühl von Kontrolle über den eigenen Körper zurückzugewinnen, was sich positiv auf die sexuelle Zufriedenheit auswirken kann.

Sexuelle Aufklärung, Selbstbefriedigung, Selbstliebe, Körperwahrnehmung


Durch die bewusste Wahrnehmung und Stärkung des Beckenbodens können wir ein besseres Körpergefühl entwickeln, sowie eine verbesserte sexuelle Empfindungsfähigkeit. Dies kann zu einer gesteigerten sexuellen Lust, intensiveren Orgasmen und einer verbesserten sexuellen Befriedigung führen.

 

Darüber hinaus kann die sexuelle Selbstliebe in Bezug auf den Beckenboden auch dazu beitragen, sexuelle Dysfunktionen wie Schmerzen beim Geschlechtsverkehr oder Probleme mit der Erregung zu reduzieren. Durch das Erlernen von Entspannungs- und Atemtechniken sowie spezifischen Übungen zur Stärkung des Beckenbodens wird die Kontrolle über die Beckenbodenmuskulatur verbessert, was

zu einer angenehmeren und schmerzfreien sexuellen Erfahrung führen kann. Therapeutische Unterstützung kann ebenfalls hilfreich sein, um tieferliegende Probleme zu besprechen und Selbstakzeptanz zu entwickeln.