Der Verlust von Harn, Stuhl und/oder Winden zu unkalkulierbarer Zeit und an den ungünstigsten Orten bringt Menschen in Situationen von Scham, Ohnmacht und Hilflosigkeit. Schmerzen in der Sexualität, Fremdkörper- oder Druckgefühl in der Vagina, jede Toilette aufsuchen müssen oder eine erektile Dysfunktion zu haben sind ebenfalls Dinge, die Menschen in unsere Praxis bringen.
Oft gibt es bei regelmäßigen Vorkommnissen eine Einschränkung der sozialen Unternehmungen und ein streng kontrolliertes Toilettenverhalten, dass nicht nur in das private Leben der betroffenen Person eingreift. Sport, kulturelle Unternehmungen, Reisen und eine sorglose, spontane Sexualität sind kaum mehr möglich. Die selbstgewählte Isolation, die Scham, darüber zu sprechen und die damit einhergehende Hilflosigkeit wirken sich nicht selten auch auf die Seele aus.
In der Physiotherapie können wir Sie als Selbstzahler*in, aber auch über die Verordnung dieser bei folgenden Herausforderungen unterstützen:
Geschlechtsangleichende Operationen können viel Raum im Leben einnehmen und sind oft mit viel Vorfreude, aber auch Sorgen vor Herausforderungen, eventuellen Komplikationen oder der Zeit danach verbunden. Wir unterstützen unsere Patient*innen vor oder nach GA Operationen.
Physiotherapie für Menschen vor einer geschlechtsangleichenden Operation
Nicht nur die psychische, sondern auch die physische Vorbereitung auf eine geschlechtsangleichende Operation kann die Heilungsphase nach einer Operation begünstigen. Je nachdem, welche Operation/Operationen durchgeführt werden, kann sich die Stabilität im Bauchraum und in der Beckenbodenmuskulatur verändern. Die Beckenbodenmuskulatur vor einer Operation und ohne ein frisches Wundgebiet kennenzulernen und sich mit ihr vertraut zu machen, kann von großem Vorteil für die Zeit nach der Operation sein.
Physiotherapie für Menschen nach einer geschlechtsangleichenden Operation
Nicht selten entstehen nach geschlechtsangleichenden Operationen mehrere Wundgebiete, um die sich der Körper in der Heilungsphase kümmern muss. Deswegen ist eine gute Versorgung nach der Operation und nach dem Krankenhausaufenthalt unumgänglich. Bestenfalls bekommen die Patient*innen schon im Krankenhaus Physiotherapeutische Unterstützung, die danach weitergeführt wird.
Wir unterstützen Menschen nach
Nach bestimmten Operationen, z.B einer Hysterektomie, Prostatektomie oder längerem Tragen eines Katheters, können Menschen unter Inkontinenzen leiden. Durch die Entfernung der Organe, die für eine zusätzliche Stabilität im Bauchraum sorgen, kann eine Inkontinenzen begünstigt werden. Das Beckenbodentraining kann die Wahrnehmung und Aktivierung der Kontinenz bringenden Strukturen unterstützen.
Narbenbehandlungen nach geschlechtsangleichenden Operationen
Je nach Operation entstehen kleine oder größere Narben, die verkleben oder zu Bewegungseinschränkungen führen können. In der Physiotherapie mobilisieren wir, sobald die Wundheilung abgeschlossen ist, das Narbengewebe und-oder die umliegenden Gelenke und Strukturen mit verschiedenen Techniken, um die Beweglichkeit wiederherzustellen oder zu verbessern. Für eine Narbenbehandlung ist es nie zu spät, auch wenn die Operation schon länger zurückliegt.
Krankengymnastik für den Beckenboden bekommen Sie als Heilmittelverordnung verschrieben.