Was passiert, wenn konservative Maßnahmen bei einer Rektusdiastase erschöpft sind?
Ich habe mich selbst operieren lassen. Ich hatte eine schwierige Schwangerschaft mit einem sehr schmerzhaften Symphysenanriss. Ich habe mich dann nach zwei Jahren Physiotherapie entschieden mich operieren zu lassen. Bei mir konnte man deutlich sehen, dass ich sehr viele Hernien (ein Spalt im Bindegewebe)in der Linea Alba hatte und da kann man dann konservativ auch nicht mehr viel bewegen.
Wann hast du gemerkt, dass etwas nicht stimmt?
Direkt nach der Geburt passte die ganze hat von meinem Partner zwischen meine Rektusbäuche. Meine Wochenbettzeit war auch nicht so optimal, weil mein Vater in der Zeit gestorben ist und ich ja auch noch einen großen Sohn habe.
Hast du dir dann schnell Hilfe geholt?
Ja genau, ich habe mit einem Gurt gearbeitet, habe ein intensives Sportprogramm gemacht, habe mich osteopathisch behandeln lassen, war bei der Beckenbodenphysiotherapie, aber wenn eine Struktur kaputt ist, ist sie eben kaputt.
Wie war das für dich vom Kopf her?
Tatsächlich gar nicht so schlimm. Ich habe vor allem daran gedacht, wie ich das hinkriege ohne, dass ich meine Kinder zu lange alleine lasse. Und ich hatte auch viel Hilfe von meinem Bruder und von meinem Mann sowieso. Es hat mich schon genervt, aber zu wissen, dass ich mich operieren lassen werde, war eigentlich eher befreiend.
Hast du dich auf die Operation vorbereitet?
Ich habe schon geguckt, dass ich meinen Beckenboden gut ansteuern kann. Ich habe auch immer Sport gemacht und bin dann hinterher schnell wieder fit gewesen.
Was wurde bei deiner OP gemacht?
Ich habe ein ca. 20cm breites Netz von der Brustbeinspitze bis unter den Bauchnabel eingesetzt bekommen. Die OP ist zwar minimal-invasiv, aber trotzdem eine riesige OP bei der dieses Netz an die Rektusbäuche genäht wird und dort festwachsen soll.Ganz wichtig ist aber, dass diese OP alleine nicht ausreicht, um die Stabilität wieder herzustellen, das Training danach ist genauso wichtig.
Wie ging es nach deiner OP?
Das ist ja schon eine große OP, ich hatte wirklich starke Schmerzen. Zwei Wochen war es echt schwierig. 6 Wochen lang musste ich dann Ruhe bewahren und meinen Gurt tragen. Nach den 6 Wochen wächst das Netz ins Gewebe ein und gibt Stabilität und man darf wieder alles machen. Ich bin danach in ein spezielles Fitnessstudio gegangen und habe mit Functional Training begonnen und dannhabe ich mich langsam in meine Fitness zurück trainiert. In physiotherapeutischer Behandlung war ich auch und ich habe meine Narben behandeln lassen, was für mich sehr wichtig war. Es ist nicht alles wie vorher, aber ich kann sehr gut damit leben.
Hast du Tipp für Menschen, die Bewegung eigentlich eher vermeiden?
Die Zielsetzung einer OP ist ja die Stabilität wieder herzustellen. Wenn man dann 6 Wochen abwartet, kann man es danach durch Bewegung nur besser machen.Es ist also ganz wichtig, dass man keine Angst hat vor Bewegung, sondern man braucht die Bewegung.
Wie erreicht man dich?
Am besten über die Osteopathie Baranowsky und Klöckner, die Praxis in der ich arbeite.
Neugierig geworden?
Kommentar schreiben